Milchzuckerunverträglichkeit

Milchzuckerunverträglichkeit

Milchzuckerunverträglichkeit

Vermutlich kennst Du das unter dem Begriff "Laktoseintoleranz". Das Wort ist ganz schön in die Mode gekommen. 

Paul weiß, wovon er redet, schließlich ist es ein ernst zu nehmendes Thema und der Übergang von einem leichten Magengrummeln, weil man mal etwas zu viel oder Komisches gegessen hat, zu einer Unverträglichkeit ist eben fließend. Es ist also durchaus schwer auszumachen, warum der Bauch mal drückt.

Was ist Laktoseintoleranz eigentlich?

Wenn Dein Körper nicht genügend Laktase produziert, dann landest Du in der Unverträglichkeit. Laktase ist ein Enzym, das den Milchzucker, in der Fachsprache Laktose – in ihre Bestandteile Glukose und Galaktose spaltet. Es entstehen Einfachzucker, die nur aus einem Zuckermolekül bestehen – der Darm mag das so und kann's gut weiterverarbeiten.

Paul kann es auch knapp so ausdrücken: Ohne Laktase kann die Laktose nicht verdaut werden.

Das Resultat ist, dass der Milchzucker - also die Laktose – unverdaut in den Dickdarm gelangt und auf der Darm-Durchreise von Bakterien fermentiert wird. Eigentlich klingt das für Paul gar nicht so schlimm, schließlich essen wir so einiges an Lebensmitteln, die in der Herstellung fermentiert werden: Sauerkraut, Käse, Joghurt, Quark, Bier, Wein oder Essig. 

Der Unterschied ist, dass bei dem Prozess im Darm die Umwandlungsprodukte Alkohol, Milchsäure, Essigsäure oder Gase entstehen. Diese können im Verdauungstrakt allerdings sehr unangenehm wirken und neben Blähungen zu starken Schmerzen führen.

Diagnose vom Arzt

Ein kleines Bauchkneifen ist nicht gleich eine Intoleranz. Wenn du sichergehen möchtest, dann schickt Dich Paul zu Deiner Ärztin oder deinem Arzt. Eine Ernährungsumstellung kann und sollte in den meisten Fällen helfen.

Warum ist Laktoseintoleranz in Mode gekommen?

Paul klärt auf: In Mode gekommen ist natürlich ein völlig falscher Begriff dafür. Letztlich gibt es das schon seit Jahrtausenden, es ist nur nicht aufgefallen, weil Menschen damals ausschließlich Jäger und Sammler waren und sie nicht mit Milchprodukten in Berührung gekommen sind. Das hat sich erst vor 10.000 Jahren durch die Einführung der Viehwirtschaft geändert. Die Intoleranz ist eine angeborene Erkrankung.

Die Häufigkeit der Unverträglichkeit ist weltweit unterschiedlich, in Europa, Australien und Nordamerika liegt sie bei 5 bis 15 % der erwachsenen Bevölkerung. In Afrika und Asien hingegen betrifft es 90 % der erwachsenen Menschen.

Wozu brauchen wir überhaupt die Milchzuckeraufspaltung?

Da muss Paul etwas schmunzeln, schließlich waren wir alle einmal klein und unsere ersten Mahlzeiten bestanden in der Regel aus Muttermilch – und genau dafür wird bei jedem von uns das Enzym Laktase gebildet. Das ist im Grunde eine Vorverdauung, damit der menschliche Körper an die Verarbeitung von Lebensmitteln herangeführt wird. Im Bauch der Mutter war es einfach, da gab es eine Ernährungsflatrate über so eine Schnur, da brauchte sich kein Ungeborenes drum kümmern.

Und Paul kann es eben noch ergänzen, dass diese Bildung des Enzyms Laktase mit steigendem Alter zurückgefahren wird - weil es in erster Linie die Ernährung für Neugeborene ist. Darum gelten die Zahlen der Unverträglichkeit vor allem bei den erwachsenen Menschen. Es ist von der Natur aus eigentlich nicht vorgesehen, dass wir über das hinaus Milchzucker verarbeiten müssen.
 

 

 

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